Montag, 16. Juni 2014

Live Stream Deutschland - Portugal 16.06.2014 18:00 Uhr WM 2014

Live Stream Deutschland - Portugal
Der WM-Auftakt in der Gruppe G ist direkt das Duell zweier Schwergewichte. Der dreifache Weltmeister Deutschland bekommt es mit dem Vierten der FIFA-Weltrangliste Portugal zu tun. Nach vier Halbfinal-Teilnahmen in Folge bei Europa- und Weltmeisterschaften, aber keinem Titel mehr seit den Triumphen 1990 (WM) und 1996 (EM), soll es für das DFB-Team in diesem Jahr wieder zum ganz großen Wurf reichen. Auf dem Weg zum möglichen vierten Stern auf dem Trikot wartet mit den Portugiesen der erste große Prüfstein. Mit einem Sieg gegen das Team um Weltfußballer Cristiano Ronaldo, EM-Halbfinalist von 2012, könnte die deutsche Mannschaft Schwung aufnehmen und mit noch größerem Selbstvertrauen und deutlich geringerem Druck in die beiden anschließenden Vorrundenspiele gegen Ghana und die USA gehen.

Wie zu erwarten war setzt Bundestrainer Jogi Löw heute in der Viererkette mit Jerome Boateng, Per Mertesacker, Mats Hummels und Benedikt Höwedes auf vier gelernte Innenverteidiger. Davor sollen Philipp Lahm und Sami Khedira dem Mittelfeld Stabilität verleihen. In der Offensive schenkt Löw Toni Kroos, Mario Götze, Mesut Özil und Thomas Müller sein Vertrauen, wobei Letzterer im Sturmzentrum agieren soll. Für Spieler wie Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski oder Miroslav Klose bleibt daher zu Beginn nur ein Platz auf der Bank.

Um den Superstar der Portugiesen gab es in den letzten Tagen immer wieder Spekulationen. Wird er nach seinen Knie- und Oberschenkelproblemen rechtzeitig fit und spielen können? Er kann. Der Weltfußballer wird Portugal als Kapitän aufs Feld führen.

Der Münchener und der Schalker werden heute eine Schlüsselrolle übernehmen. Als Außenverteidiger gilt es heute nicht, viele Wege nach vorne zu machen und Tore vorzubereiten, sondern in erster Linie, die Außenbahnen dicht zu machen und Gegentreffer zu verhindern. Mit Ronaldo und Nani droht die meiste portugiesische Gefahr über die Flügel.

Trainer Paulo Bento, früher selbst Weltklassespieler bei Sporting Lissabon und 35-facher Nationalspieler, hat einige Topstars in seinem Team. Wie Pepe und Fabio Coentrao von Champions-League-Sieger Real Madrid, Joao Moutinho vom AS Monaco oder Nani von Manchester United. Eine Baustelle ist das Sturmzentrum, wo heute der Ex-Bremer Hugo Almeida für Durchschlagskraft sorgen soll. Vieirinha vom VfL Wolfsburg sitzt heute zunächst ebenso auf der Bank, wie der frühere Wolfsburger Ricardo Costa.

In der Qualifikations-Gruppe C hatte die DFB-Elf im Grunde keinerlei Mühe. Abgesehen vom holprigen 2:1 in Österreich und dem legendären 4:4 (nach 4:0) gegen Schweden präsentierte sich das Löw-Team sehr souverän sicherte sich mit neun Siegen und dem einen Remis den Gruppensieg.

Hinter Russland belegte der Weltranglisten-Vierte in der Quali-Gruppe F nur den zweiten Rang und musste lange um die WM-Teilnahme zittern. Erst in den Playoffs gegen Schweden konnte diese sichergestellt werden, was einmal mehr der Verdienst von Cristiano Ronaldo war. Der Superstar schoss sein Team zum 1:0-Heimsieg und markierte beim 3:2 in Schweden sogar alle drei Tore.

Beim 2:2 gegen Kamerun offenbarte die DFB-Elf noch einige Schwächen, vor allem in der Defensive. Auch gegen Armenien hatte man lange Zeit Mühe (0:0 zur Halbzeit) und löste erst nach der Pause den Knoten. Der 6:1-Sieg wurde allerdings von der Verletzung von Marco Reus überschattet, der damit für die WM ausfiel.

Teilweise ohne ihren angeschlagenen Superstar Cristiano Ronaldo lieferte die Mannschaft von Trainer Bento im Vorfeld der WM unterschiedliche Leistungen ab. Kamerun und Irland wurden zwar jeweils mit 5:1 besiegt, aber gegen Griechenland (0:0) und Mexiko (1:0) bot man fußballerische Magerkost.

Abgesehen vom bösen Vorrunden-Aus bei der EM 2000, als das glatte 0:3 die Schmach besiegelte, sah Deutschland bei großen Turnieren gegen die Portugiesen stets gut aus. Vor zwei Jahren gewann die Mannschaft von Jogi Löw den EM-Auftakt mit 1:0, vier Jahre zuvor zog sie nach einem 3:2-Sieg ins Halbfinale der Europameisterschaft ein. Und auch bei der Heim-WM 2006 gelang im Spiel um Platz drei ein Sieg (3:1).

Der WM-Auftakt der deutschen Mannschaft steht heute unter einem ganz besonderen Stern. Denn es ist das 100. Spiel der Nationalelf bei einem interkontinentalen Turnier. Angefangen hat alles bei der WM 1934 in Italien, seitdem bestritt keine andere Nation so viele Partien bei einer Weltmeisterschaft.

Die Arena Fonte Nova in Salvador da Bahia, der ersten Hauptstadt Brasiliens (2,883 Millionen Einwohner), wurde extra für die WM für 226 Millionen Euro neu gebaut und im April 2013 eingeweiht. 48.747 Zuschauer finden heute Platz.

Joachim Löw und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft dürften sich nur allzu gerne an Milorad Mazic erinnern. Es war ein Septemberabend im vergangenen Jahr, die DFB-Elf überzeugte in der WM-Qualifikation gegen den Erzrivalen Österreich - und der 41-jährige Serbe leitete beim 3:0-Erfolg in München die Begegnung. Mazic ist ein erfahrener und vor allem rigoroser Referee. Die Karten, das beweisen die Statistiken, sitzen bei ihm äußerst locker.